Designtheorie
Für die Gestaltung eines guten Interfaces muss das Produkt ganzheitlich betrachtet werden. Hierzu zählt Marke, Käufer, Nutzer und Nutzungskontext. Im besten Fall werden alle vier Faktoren bei der Gestaltung berücksichtigt und zudem nach Möglichkeit eine multisensorische Kommunikation für alle Sinne angestrebt.
Die Wirkung von Design und Make auf den Kunden kann mit unseren Tools bei designaffairs gemessen werden und sollte harmonieren.
Aufgabe
- Designtheorie
Marke
Erfolgreiche Marken haben außer einem eindeutig differenzierbaren, visuellen Erscheinungsbild ein markenprägendes Interaktionskonzept.
Käufer
Der Käufer muss nicht der Nutzer sein und hat daher andere Interessen, wie zum Beispiel geringe Kosten. Dies wirkt sich wiederum direkt auf das Interface aus, da es Technologien ausschließt und den Handlungsspielraum eingrenzt.
Nutzer
Je besser der Nutzer mit Hilfe von Research definiert und befragt wurde, desto optimaler kann für dessen Bedürfnisse und dessen Kenntnisse gestaltet werden.
Nutzungskontext
Die Umgebung in der das Interface genutzt wird, hat entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung. Ist ein Interface direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt und steht an öffentlichen Plätzen, dann wird es sicher anders gestaltet als ein Interface welches in dunklen, verschlossenen Räumen Anwendung findet.
Parameter zum Gestalten
Zur Informationsübermittlung sollten alle Sinne angesprochen werden. Dies ist in der Realität natürlich nicht immer machbar. Trotzdem sollten bei einem Interface alle Berührungspunkte bewusst gestaltet werden. Wenn das Interface einen Knopf hat, dann kommuniziert die Temperatur, das Material und der Druckpunkt des Knopfes dem Nutzer etwas. Was genau kommuniziert wird liegt in der Verantwortung des Gestalters. Der Designer kann mit seiner Arbeit alle fünf Sinne ansprechen.
Olfaktorisch Wahrnehmung
Geruch
Geschmack
Taktil Wahrnehmung
Größe
Konturen
Oberflächentextur
Gewicht
Temperatur
Widerstand
Auditive Wahrnehmung
Tonhöhe
Lautstärke
Tondauer
Klangfarbe
Visuelle Wahrnehmung
Stil
Farbe
Form
Schrift
Animation
Beispiel visuelle Wahrnehmung
Die Schriftart leitet sich ich häufig vom bestehenden Corporate Design ab. Wichtig ist, dass die Schrift für Bildschirme optimiert ist. Parameter, die geändert werden können, sind neben der Schriftart, die Schriftdicke und die Ausprägung der Serifen.
Je nachdem, wie eckig oder rund ein Interface gestaltet ist, wirkt es auf den Benutzer technischer oder freundlicher.
Das Farbklima und der Stil haben den größten Einfluss auf die Wirkung des Interfaces. Parameter sind der Farbton, die Sättigung und die Helligkeit.
Wenn man die verschiedene Designstile für Interfaces betrachtet fällt auf, dass die meisten Stile versuchen bekanntes nachzuahmen. Dieses imitieren wird Skeuomorphismus genannt. Nachgeahmt wird alles was möglich ist. Von der Pixelvisualität aus den Anfängen der Screengestaltung bis zur Metalloberfächen. Dies erinnert ein an die Stilrichtung Historismus, bei der mit neuer Technik versucht wurde Altes zu imitieren. Die Stile können daher zwischen zwei Achsen angeordnet werden. Einerseits kann nach der Masse an eingesetzten Effekten unterschieden werden, anderseits danach, wie stark etwas imitiert wurde.
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass vor zu viel Einsatz von Effekten und Skeuomorphismus aus folgenden Punkten abzuraten ist:
- Die eingesetzten Effekte und Nachahmungen unterliegen starken Trends und führen bei langlebigen Produkten schnell zu einem veralteten Erscheinungsbild und sind nicht zeitlos.
- Bei komplexen Inhalten lenken Effekte und Nachahmungen vom Wesentlichen ab.